Sind Sie interessiert an einem Stipendium zur Schweizer Literatur? Der Verein zur Förderung des Schweizerischen Literaturarchivs bringt 2024 wiederum Stipendien zur breiten Ausschreibung.

Ziel des Stipendiums

Ein Stipendium des Vereins zur Förderung des Schweizerischen Literaturarchivs eröff-
net Studierenden der Germanistik und Romanistik einen überlieferungsbezogenen Zu-
gang zur Literatur, der literarische Entstehungsprozesse reflektiert. Es verschafft nicht
nur Einblicke in die Materialien (Werkmanuskripte, Entwürfe, Notizen, Briefe, korrigierte Druckfahnen) und die modernen Techniken ihrer Archivierung, sondern führt auch in die Grundlagenarbeit der Philologie ein.

Dauer und Entschädigung

Die Stipendien dauern in der Regel drei Monate. Das Arbeitspensum wird mit den Bearbeiter:innen im Literaturarchiv abgesprochen. Die Höhe des Stipendiums beträgt CHF 6'500. Es werden keine Reisespesen erstattet. Bitte beachten Sie, dass ohne Schweizer Wohnsitz die Lebenserhaltungskosten den Stipendienbetrag übersteigen können. Ergebnisberichte können zu Arbeiten im Rahmen des Studiums ausgebaut werden. Auf Wunsch wird ein Zeugnis ausgestellt.

Arbeitsgebiete

2024 stehen drei Archive für die Mise en valeur und die Erschliessung zur Auswahl: Die Archive von Erica Pedretti, Tresa Rüthers-Seeli und Irmgard von Faber du Faur.

Der Bestand der wichtigen Schweizer Schriftstellerin und bildenden Künstlerin Erica Pedretti (1930-2022) wurde nach ihrem Tod durch eine große Nachlieferung erweitert. Diese gilt es zu erschliessen und umzulagern, um sie in das bestehend Archiv zu integrieren. Falls Zeit bleibt, kann auch der Bestand ihres Ehemanns, des Künstlers Gian Pedretti, erschlossen werden.

Tresa Rüthers-Seeli (1931*) gilt als eine der bedeutendsten rätoromanischen Lyrikerinnen; sie ist eine der ersten Autorinnen, die im Idiom Sursilvan publiziert hat. Sollte die Ersterschliessung und -Erfassung ihres Bestandes abgeschlossen werden können, können noch weitere rätoromanische Archivbestände erschlossen werden. Die Beherrschung des Rätoromanischen ist von Vorteil, aber nicht notwendig.

Die für ihre Kinder- und Jugendliteratur bekannte und gut vernetzte deutsche Schriftstellerin Irmgard von Faber du Faur (1894–1955) lebte und starb im Schweizer Exil. Sie hinterliess auch zahlreiche Dramen und Erzählungen sowie einen Roman für Erwachsene; ihre Korrespondenz zeugt von einem engen Netzwerk unter bekannten Exil-Schriftsteller:innen. Auch hierbei handelt es sich um eine Ersterschliessung.

Voraussetzungen

Bewerben können sich Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die kurz vor oder nach dem Studienabschluss stehen. Voraussetzung ist das Interesse an archivarischen Fragen und die Bereitschaft, sich methodologisch mit den Vorstufen eines gedruckten Textes zu beschäftigen. Wir gehen davon aus, dass man sich in Leben und Werk des Autors bzw. der Autorin gründlich einarbeitet.

Die Erschliessungen sind im Zeitraum von Mitte Mai 2024 bis Dezember 2024 vorgesehen.

Bewerbung

Richten Sie Ihre ausschließlich elektronische Bewerbung mit Lebenslauf, Terminwunsch (vgl. oben) und Name des Sie interessierenden Nachlasses (mehrere Präferenzen möglich) bitte bis zum 17. April 2024 an:
Schweizerisches Literaturarchiv, Mathias Arnold, mathias.arnold@nb.admin.ch. Weitere Informationen erteilt Herr Arnold auch telefonisch: +41 58 465 05 15.

Der Vorstand des Fördervereins entscheidet Anfang Mai über die Stipendienvergabe.